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RSV trauert um Heinz Wellerdiek...
Gütesloh (man). Der RSV Gütersloh trauert um Heinz Wellerdiek. Am 29. November ist Heinz Wellerdiek nach kurzer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben.
Mit Heinz Wellerdiek verliert der RSV Gütersloh einen seiner Gründungsmitglieder, engagierten Organisatoren, Vorstandsmitglied und der Radsport einen seiner größten Fürsprecher. Dem Radsport war Heinz Wellerdiek ein Leben lang verbunden. Dabei galt das Interesse des erfolgreichen Unternehmers im besonderen Maße dem Nachwuchs. In den 22 Jahren als Jugendwart des Bundes Deutscher Radfahrer (1966-1988) baute der gebürtige Rhedaer das heute als selbstverständlich angesehene Fördersystem im Nachwuchsbereich auf. Auf seine Initiative hin wurden Jugendauswahlmannschaften gebildet, die er teilweise selber schulte. Zudem führte Wellerdiek bereits 1969 das Modell der Jugendleiterausbildung ein, dass für den damaligen gesamten Deutschen Sport Vorbildfunktion hatte. Mit seinem Antrag auf Ausrichtung von Nachwuchs-Europa- und Weltmeisterschaften musste Wellerdiek beim Weltverband UCI drei Jahre kämpfen, bis er 1972 bei den Olympischen Spielen in München endlich eine Mehrheit für seine Idee fand. Bereits ein Jahr später richtete Deutschland die erste Jugend-Europameisterschaft für Radsportler aus. Fortan betreute Wellerdiek den Deutschen Radsport-Nachwuchs bei vielen internationalen Einsätzen und gehörte zahlreichen WM- und EM-Komitees an. Als Höhepunkt seiner Funktionärslaufbahn betrachtete Wellerdiek jedoch die Zugehörigkeit zum Olympischen Komitee 1972. Mit viel Engagement, unermütlicher Arbeit und viel Zeitaufwand verfolgte Wellerdiek seine Ziele. „Da musste manche Nacht dran glauben. Doch wenn man unter Druck steht kann man mehr aushalten und auch mehr leisten“, war das Motto von Heinz Wellerdiek.
In Gütersloh hatte der erfolgreiche Unternehmer bereits 1958 erstmals ein Internationles Radsporttreffen für die Radsportjugend ausgerichtet. Aus ihm entwickelte sich ab 1962 das „Europatreffen der Radsportjugend“, das alle zwei Jahre stattfand. Insgesamt 16 mal sprinteten Nachwuchsrennfahrer aus der ganzen Welt über Güterslohs Straßen. Dabei waren zahlreiche spätere Welt- und Europameister. Insbesondere die Förderung des Radsports in Kenia, Togo, Malaysia und Guinea lag Wellerdiek, der Mitglied im Deutsch-Kenia-Club Gütersloh war, besonders am Herzen. Von 1962 bis 1967 bekleidete der „Multi-Funktionär“ im Radsportbezirk Ostwestfalen das Amt des Jugendwarts und von 1990 bis 1994 leitete Wellerdiek als Bezirksvorsitzender die Geschicke der heimischen Radsportler. Der Bund Deutsche Radsportler zeichnete Wellerdiek für seine Verdienste mit der Ehrennadel in Gold und Brillanten aus und 1988 wurde dem Gütersloher das Bundesverdienstkreuz am Band verliehen.
Im RSV Gütersloh hinterlässt Heinz Wellerdiek eine große Lücke. „Ich habe mit Heinz Wellerdiek einen väterlichen Freund verloren, er war in der Anfangszeit mein Mentor und ich habe viel von ihm gelernt. Insbesondere habe ich die umsichtige, ruhige und souveräne Art von Heinz Wellerdiek geschätzt“, erklärte Michael Leonhardt, Vorsitzender des RSV Gütersloh. Bis zu seinem Tod arbeitete Wellerdiek als Beisitzer im Vorstand des RSV Gütersloh mit. Als 17-Jähriger hauchte Heinz Wellerdiek nach dem Krieg (1948) zusammen mit Christoph Lipsmeier, Karl Barkey, Heinrich Bökenhans, Jupp Dahlhoff, Otto Meyer to Berenz und Anton Lütkenbohle dem RSV Gütersloh neues Leben ein. Selber Radrennen fuhr Wellerdiek aber nur eine kurze Zeit. „Ich wollte schon damals Unternehmer werden und habe schnell gemerkt, das der Radsport ein teurer Sport ist“, erklärte Wellerdiek, dessen Vorbild Gustav Kilian war. Als Wellerdiek 1938 Deutschlands erfolgreichsten Sechs-Tage-Profi über die Aschenbahn im Heidewald sprinten sah, war für Werllerdiek klar, er wollte auch Radrennfahrer werden. Der Krieg und der Beruf ließen die aktive Laufbahn dann aber sehr kurz werden. Um so mehr Verdienste erwarb sich Heinz Wellerdiek um Radsport-Nachwuchs.