Für Stefan Wittwer und Jürgen Fromberg hätte es bei den UCI Road Master World Championchips nicht v
Für Stefan Wittwer und Jürgen Fromberg (beide RSV Gütersloh) hätte es bei den UCI Road Master World Championchips, den Rad-Weltmeisterschaften der Senioren, im österreichischen St. Johann nicht besser laufen können. Nach 112 km sorgte der 42-jährige Stukenbrocker Stefan Wittwer als 21. der Altersklasse 3 (Jahrgang 1966 bis 1970) für das beste Ergebnis. Jürgen Fromberg krönte seinen Saisonhöhepunkt, der wegen einer langwierigen Knieverletzung gleichzeitig Saisonauftakt und Saisonende bedeutete, mit dem 28. Rang in der Altersklasse 4 (Jahrgang 1961 bis 1965).
Auf dem schweren, 37 km langen Rundkurs durch die Alpen mit seinen beiden elfprozentigen Anstiegen von je über zwei Kilometer Länge setzte den 132 gestarteten Rennfahrern der Altersklasse 3 Dauerregen, stürmische Winde und kühle Temperaturen von 11 Grad zu und sorgte für ein regelrechtes „Ausscheidungsfahren“. Im ersten Anstieg nach drei Kilometern setzte sich der Deutsche Jens Volkmann, Zeitfahr-Weltmeister 2009, vom Hauptfeld ab und gewann nach einer Solofahrt von 109 km mit einem Start-Ziel-Sieg und einer angesichts der Witterungsbedingungen schnellen Durchschnittsgeschwindigkeit von 43 km/h. Den Deutschen Fahrern war durch die Attacke Volkmanns die „Hände“ gebunden. Zum Ende der zweiten von drei Runden bildete sich dennoch eine zehnköpfige Verfolgergruppe, die Stefan Wittwer jedoch verpasste. Im Massensprint des stark dezimierten Feldes spielte Wittwer seine Endschnelligkeit aus und sprintete als Neunter auf den 21. Platz. Nur zwei Plätze vor dem Stukenbrocker, der zu Amateurzeiten für das OWL-Team in der Rad-Bundesliga in die Pedale trat, huschte der Deutsche Seniorenmeister Heinz Häusler über den Zielstrich. Für die BDR-Rangliste sammelte Wittwer als siebtbester Deutscher wertvolle Punkte und festigte den neunten Platz.
Für eine Überraschung sorgte Jürgen Fromberg. Der A-Fahrer des Gütersloher „Volvo Markötter-Teams“ hatte sich trotz chronischer Schmerzen im Knie auch ohne Vorbereitungsrennen so gut in Form gebracht, dass er neun Sekunden hinter zwölf Spitzenreitern mit dem Hauptfeld auf die Zielgerade bog und nach 112 km den 28. Platz unter 188 gestarteten Rennfahrern aus 34 Nationen belegte. „Die letzten fünf Kilometer waren bei Seitenwind und Geschwindigkeiten von über 50 Stundenkilometern ein Kamikazefahren“, berichtete Fromberg von einem harten Positionsgerangel um den größten Windschatten und die beste Sprintposition. Eine Schrecksekunde musste der 49-jährige Rennfahrer des RSV Gütersloh vor dem Rennen verdauen, als er beim Warmfahren kurz vor dem Start sein Vorderrad platt fuhr und tauschen musste. Zudem machte sich in der schnell gefahrenen zweiten von drei Runden die fehlende „Rennhärte“ negativ bemerkbar. Am zweiten, fast zwei Kilometer langen Anstieg zur Huberhöhe musste Fromberg abreißen lassen und schaffte nur mit einer waghalsigen Abfahrt bei Tempo 80 auf regennasser Straße den Anschluss an das Hauptfeld. „Auf Anraten meiner Ärzte werde ich wegen der chronischen Sehnen- und Gelenkentzündung drei bis vier Monate Pause machen und im nächsten Jahr erneut angreifen“, gab sich Fromberg nach dem Rennen bereits wieder angriffslustig.