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14.08.2019

Brutale Winde in Bielefeld. Moritz Kaase fährt auf den fünften Platz bei den Deutschen Stehermeisterschaften

Gütersloh (man). Mit dem fünften Platz bei den Deutschen Stehermeisterschaften auf der Bielefelder Radrennbahn hat Moritz Kaase, Bahnspezialist des RSV Gütersloh, sein Minimal-Ziel erreicht und gleichzeitig das Maximum herausgeholt. In dem erlesenen Starterfeld der sieben Finalisten hatte der 25-jährige Informatik-Student gegen die international hoch dekorierte Konkurrenz von Europameistern und Vize-Europameistern sowie Deutschen Meistern keine Chance. Hinzu kam, dass der böige bis stürmische Wind den sieben Gespannen im großen Finale kräftemäßig aber auch fahrerisch alles abverlangte und es frühzeitig zu den ersten Disqualifikationen wegen zu großer Rückstände kam. Als einen der prominenten Opfer erwischte es Daniel Hanisch (SC DHfK Leipzig). Der Leipziger war vor zwei Wochen noch mit Schrittmacher Peter Bäuerlein bei der Europameisterschaft im italienischen Pordenone auf den dritten Platz gefahren und wollte unbedingt Deutscher Meister werden. Vom Start weg attackierte der 26-Jährige den von der ersten Position ins Rennen gestarteten Moritz Kaase und machte mächtig Druck. Nach gut 15 Minuten gingen Hanisch aber die „Schuhe auf“ und im weiteren Verlauf des über eine Stunde ausgetragenen Finales nahm sich Hanisch mehr als sieben Runden Rückstand auf den neuen Deutschen Meister Christoph Schweitzer. Der Berufsradfahrer des Teams Sauerland SKS Germany hatte sich das Rennen an der Rolle seines Bielefelder Schrittmachers Andre Dippel von Position zwei angeschaut und mit einem kleinen Gang die Geschwindigkeit so gewählt, das der wie entfesselt fahrende dreifache Deutsche Bergmeister und Ex-Profi Robert Retschke (P&S Metalltechnik Thüringen) mit Schrittmacher Holger Ehnert zwar fast eine dreiviertel Runde herausfuhr, aber nicht ansatzweise für den Rundengewinn in Frage kam. Als der zweifache Europameister Franz Schiewer (Cottbus) auf der 333 m langen Beton-Bahn nach 35 Minuten an der Rolle von Schrittmacher Gerd Gessler zum Überholen ansetzte, konterte Schweizer erfolgreich. Schiewer verlor bei dem hohen Tempo und dem böigen Wind den Windschatten und den Kontakt zu seinem Schrittmacher und musste sich kräftemäßig erstmal sammeln. Die Zeit nutzte Schweitzer um Retschke anzugreifen und schnell einen Rundengewinn herauszufahren. Auch für Schiewer wurde es nun eng, doch den Rundenverlust konnte der zweifache Deutsche und zweifache Europameister verhindern. Mit Rang zwei und zwei Runden Vorsprung vor dem Dritten Retschke war Schiewer nach dem Rennen dann auch ganz zufrieden.

„Dieses Rennen gehört zu den härtesten Finals, die ich je gefahren bin. Der Wind war brutal“, erklärte Lokalmatador Moritz Kaase nach dem Rennen völlig erschöpft. „Normale weise fahren wir auf der Bahn eine Übersetzung von 66/14. Wegen dem Wind hatte ich schon kleiner gewählt, aber das war immer noch zu dick“, erklärte der 25-jährige Kaase nach Luft schnappend, nachdem er im Vorlauf sogar 67/14 gefahren war und dort als Dritter mit einem Stundenmittel von 75 km/h locker in das Große Finale eingezogen war. Im Finale vor der gut gefüllten Zuschauer-Tribüne positionierte sich Kaase schnell auf Platz fünf und fuhr mit Schrittmacher Matthias Acker sein Tempo. Aus den Positionskämpfen der Favoriten hielt sich der Bahnspezialist des RSV Gütersloh heraus. „Vor sechs Wochen habe ich Retschke in Chemnitz noch geschlagen“, wunderte sich Kaase über die starke Vorstellung des Ex-Profis.