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14.07.2015

05.07.2015 Wittwer 8., Jung 36., Nowak 37., Fromberg 25. DM Hamburg-Harburg.

Gütersloh (man). Am heißesten Wochenende seit 130 Jahren sind die Erwartungen der Radrennfahrer des RSV Gütersloh bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften im Einer-Straßenfahren förmlich dahin geschmolzen. Bei hochsommerlichen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit sorgte Stefan Wittwer als Achter im Rennend der Master 2 für das beste Ergebnis aus heimischer Sicht. Richtig freuen mochte sich der 46-jährige Stukenbrocker darüber aber nicht. „Eine Top-Ten-Platzierung war mein Minimal-Ziel. Ich hatte mir schon eine Medaille gewünscht und das war auch drin. Ich hatte bis zum Schluss keinen Einbruch und im Finale noch genug Druck um hinter Rainer Beckers den zweiten Platz im Sprint des Hauptfeldes zu belegen“, war der NRW-Vize-Meister mit hohen Erwartungen in die Hansestadt gereist. Als sich zur Rennmitte des 100 km langen Rennens drei Fahrer mit dem früheren Deutschen und Weltmeister Heinz Häusler (Team ME Mettmann) absetzten ging Wittwer nicht mit. „Ich habe nach dem Rennen noch 100.000 Mal die Situation durchgespielt, als die drei weggerollt sind. Vielleicht hätte ich das Loch schließen sollen, aber vielleicht wären die drei dann auch nicht mehr mitgefahren“, überlegte Wittwer. Als sich auf der Schlussrunde noch drei weitere Fahrer absetzten, fehlte Wittwer die Unterstützung im Team. „Jetzt muss ich wieder ein Jahr warten und an meiner Form arbeiten“, hat sich Wittwer für das kommenden Jahr erneut einen der Medaillenränge zum Ziel gesetzt. Als kleiner Trost verbuchte der Rennfahrer des Gütersloher „Volvo Markötter-Teams“ den Sprung auf den siebten Platz in der BDR-Rangliste. Den Sieg sicherte sich der frühere Deutsche Meister Heinz Häusler (Team ME Mettmann) vor Michael Zippan (Rockefeller Cycling Team) und Holger Faupel (Tuspo Weende Göttingen).

Pech hatte zudem Vereinskollege Bernd Brune, der Meller stürzte bei einem kleinen Regenschauer, die nur die Straße anfeuchteten wie viele andere Fahrer auf nasser, glitschiger Straße in einer Kurve und gab wenig später mit Prellungen und Hautabschürfungen an Beinen und Ellbogen auf. Etwas mehr Glück hatte Roman Nowak, der RSVer konnte zwar einem Sturz ausweichen, verlor aber dadurch den Anschluss ans Hauptfeld und musste sich mit Rang 36 zufrieden geben. Einen Platz früher rollte mit Andreas Jung (35.) ein weiterer RSVer über den Zielstrich. „Ich hatte die letzten beiden Runden Krämpfe im Oberschenkel“, ärgerte sich der Westfalen-Meister, der sich unter normalen Bedingungen auf dem unrhythmischen Kurs wesentlich mehr ausgerechnet hatte. Gar nicht klar kam Markus Nieländer mit den hochsommerlichen Temperaturen. Als es bei Sonnenschein leicht Anfing zu Regnen und direkt vor ihm einige Fahrer stürzten, ging der Harsewinkeler aus dem Rennen. Damit war der 47-jährige in guter Gesellschaft, denn von den gut 100 Rennfahrern erreichten nur 42 das Ziel. Unter denen, die vorzeitig das Rennrad abstellten war auch der frühere Deutsche und Zeitfahr-Weltmeister Alberto Kunz (Il Diavolo). „Das ist vielleicht ein Kurs für eine Deutsche Kriteriums-Meisterschaft, aber einer Deutschen Meisterschaft unwürdig“, schimpfte der Düsseldorfer über eckigen und verwinkelten 5 km-Rundkurs mit seinen 18 Kurven, auf dem es entweder rauf oder runter ging und der die Fahrer mit seinen permanenten Rhythmuswechsel nicht zur Ruhe kommen lies.

Zufrieden war Jürgen Fromberg mit seinem Abschneiden. Im Rennen der Senioren 3 (51-60 Jahre) fuhr der Herforder nach 72 km in der zweiten Gruppe auf den 25. Platz. „Das war ein ganz hartes Rennen. Bei dem Wetter und der Vorbereitung ist das ganz ordentlich“, erklärte Fromberg, der nach einem hartnäckigen Virus-Infekt im Frühjahr erst spät ins Training einsteigen konnte.