NRW-Berg-Meisterschaften: Vize-Meisterschaften für Michel Gißelmann und Sven Pieper.
Gütersloh (man). Die Radrennfahrer des RSV Gütersloh sind auch bei den Offenen NRW-Berg-Meisterschaften in der Erfolgsspur geblieben. Bei regnerischem Wetter und Temperaturen um die 8 Grad stellte das Wetter eine fast genauso große Herausforderung dar wie der mit seinen bis zu über 20 Prozent steilen Anstiegen und bis zu 26 Prozent steilen Abfahrten bespickte Kurs auf der Automobil-Rennstrecke am Bilster Berg in Bad Driburg. Zu einem Ausscheidungsfahren entwickelte sich das zweistündige Rennen der Eliteklasse über 84 km und 2040 Höhenmetern, bei dem das Feld von Runde zu Runde kleiner wurde. Mit dem zweiten Platz hinter dem Kontinental-Profi Sebastian Niehues (Rembe Pro Cycling Team Sauerland) sorgte Michel Gießelmann für das herausragende Ergebnis aus RSV-Sicht. Komplettiert wurde das erfolgreiche Abschneiden der heimischen Radrennfahrer durch Sven Pieper (Master 2) und Till Nieländer (Schüler U13), die ebenfalls zur Vize-Meisterschaft fuhren, sich aber etwas mehr erhofft hatten.
„Die ersten 45 Minuten habe ich damit verbracht nicht zu stürzen und nicht im Wind zu fahren“, schilderte Michel Gießelmann das erste Drittel des Rennens auf dem durch den Regen und dem Reifenabrieb der Autos manchmal etwas rutschigen 4,2 km langen Rundkurses. Als sich dann in der achten von 20 Runden zwei „Rembe-Profis“ vom Feld absetzten, schloss Ex-Profi Michel Gießelmann die Lücke in der folgenden Runde am langgezogenen Anstieg. Das Trio harmonierte an der Spitze gut und baute den Vorsprung in der Folgezeit schnell auf 1:30 Minuten und später sogar auf fünf Minuten aus. Drei Runden vor Schluss attackierte Gießelmann seine beiden Fluchtgefährten am Anstieg zur „Mausefalle“ und konnte Silas Koech (3., Rembe Sauerland) abschütteln. Die Konterattacke dessen Teamkollegen und späteren Sieger Sebastian Niehues vermochte der RSVer aber nicht mehr zu parieren und musste sich nach einem 10 km langen Solo mit dem guten zweiten Platz zufrieden geben. Im Sprint des auf Platz fünf liegenden Hauptfeldes sprintete mit fünf Minuten Rückstand RSV-Teamkollege Alexander Hötte mit dem Gütersloher Rad-Profi Henri Appelbaum (7., Rembe Pro Cycling Team Sauerland) am Hinterrad auf den sechsten Platz.
Ziemlich schlechte Laune hatte Sven Pieper nach dem Rennen der Masterklasse 2. Lange fuhr der Langenberger an der Spitze der Verfolgergruppe und als die beiden Melsunger Ausreißer Axel Hauschke und Hans Hutschenreuter gestellt waren dominierte der zweifache Deutsche MTB-Meister das Rennen Seniorenrennen von der Spitze. Nach der Überrundung durch die Elitefahrer klemmte sich jedoch in der letzten Runde Krzysztof Kujawinski (RV Endspurt Wuppertal) an das Hinterrad „abgehängter“ Elitefahrer und siegte mit 5 Sekunden Vorsprung. „Da hätte ich auch mitfahren können, aber die Ansage vor dem Rennen war klar, dass dies bei Androhung der Disqualifikation zu unterlassen ist und jede Rennklasse ihr eigenes Rennen zu fahren hat“, ärgerte sich Pieper, der ansonsten mit seiner Leistung zufrieden war. Teamkollege Martin Dauk freute sich über den achten Platz in der Gesamtwertung und Rang sechs in der NRW-Meisterschaft. Den Platz belegte auch Bernd Brune im Rennen der Masterklasse 3. In der NRW-Wertung verpasste der schnelle Sprinter aber den dritten Platz. „Da habe ich einen Moment zu lange gezögert“, erklärte Brune, der mit seiner Form aber sonst zufrieden ist. Einen Schreckmoment erlebte der RSVer zur Rennmitte, als ihm die Kette vom Kettenblatt auf das Tretlager fiel und er zur „Reparatur“ die Konkurrenz erst ziehen lassen musste. „Das war ein Kraftakt den Anschluss wieder herzustellen“, so der Meller. Pech hatten die Frauen des RSV Gütersloh. Malin Bruhns stürzte gleich zu Beginn des Rennens in einer rutschigen S-Kurve auf nasser Straße und musste das Rennen vorzeitig beenden. Team-Kollegin Lisa Strothmann verlor dadurch den Anschluss an das Hauptfeld und fand erst spät zurück. Mehr als Platz zehn in der Gesamtwertung und Rang sieben in der NRW-Wertung war so nicht drin.